Name | Paco | Freundlich zu Fremden | Nein |
Rasse | American Staffordshire Terrier | Kinderveträglich | Nein |
Geschlecht | Männlich | verträglich mit Hunden | Manche großen Hündinnen |
geboren | 25.09.2021 | verträglich mit Katzen | Nein |
Größe/Gewicht | 50cm / 34kg | ||
Herkunft | Beschlagnahmung | Angsthund | Ja |
Kastriert | Nein | Jagdtrieb | Ja |
Geimpft | Ja | Beschützerinstinkt | Ja |
Gechipt | Ja | Verteidigt Ressourcen | Ja |
Tätowiert | nein | Gefährlichkeitseinstufung | Nein |
Beißvorfall | Ja: zeigt Aggression gegenüber fremden Menschen und verteidigt Ressourcen. |
Paco kam als Sicherstellung zu uns und hat leider gelernt in seiner Unsicherheit nach vorn zu gehen. Wenn ihm jemand nicht passt oder er sich bedrängt fühlt, verschafft er sich Raum, indem er droht und bei „Bedarf“ auch angreift. Besonders mit Männern hat er große Probleme, nachdem er als „Wanderpokal“ von einem Zuhause ins nächste verkauft wurde und dabei offenbar nicht nur Gutes lernte. Nach seiner Ankunft im Tierheim dauerte es Wochen, bis seine jetzige Bezugsperson überhaupt so weit an den vor Angst in der Ecke zitternden Rüden mit Stresssabberfäden bis zum Boden herankam, dass mit Maulkorbtraining begonnen werden konnte. Den Maulkorb trägt Paco nun wie andere Hunde ihr Halsband, er ist für ihn ein ganz normaler Teil des Lebens und wird es auch in vielen Situationen bleiben müssen.
Entspannt anfassen und den Maulkorb aufsetzen lässt Paco sich auch jetzt nur von seiner Bezugsperson bei uns im Tierheim, mit der er auch entspannt Gassi gehen kann und seine alberne Seite zeigt. Halten andere Kollegen hingegen die Leine, stemmt er die Beine in den Boden und möchte bloß weg. Draußen hat er bisher keine Anstalten gemacht aktiv gegen Menschen in den Angriff zu gehen, sondern weicht aus. Bedrängt man ihn als Nicht-Bezugsperson aber für seinen Geschmack zu sehr (dafür reicht nett gemeintes streicheln vollkommen aus), so geht er auch nach vorn und das ist bei seiner Masse auch mit Maulkorb nicht ohne. Bei seiner Bezugspflegerin ist er aber auch sehr verspielt, kuschelt liebend gern und genießt Körperkontakt. Diese kann und darf ihm auch Grenzen setzen, die der Sturkopf auch akzeptiert.
Wir suchen für Paco daher eine souveräne Person, idealerweise eine Frau, die ihn kräftemäßig auch halten kann, wenn er sich nicht so freundlich gebärdet. Gerade an Hundebegegnungen beim Spaziergang muss noch viel gearbeitet werden. Interessenten müssen bereit sein viel Zeit in ein Kennenlernen zu investieren und sich sein Vertrauen zu erarbeiten. Hat man sein Vertrauen schließlich gewonnen, ist er ein freundlicher Hund und wird für den richtigen Menschen sicher zu einem tollen Begleiter. Dennoch muss man sich bewusst sein, dass Paco besonders zu Beginn nicht nur Training, sondern auch viel Management benötigen wird – sei es bei Besuch, bei Begegnungen mit „gruseligen“ Menschen (aus Pacos Sicht) oder beim Treffen anderer Hunde.
Denn auch andere Hunde mag Paco leider nicht immer. Besonders „prollige“ Rüden und kleine Hunde kann der hübsche Kerl so gar nicht leiden, letztere scheint er als Beutereiz wahrzunehmen. Große Hündinnen und verträgliche Rüden wären als zukünftige Begleiter denkbar, allerdings ist das sehr vom Einzelfall abhängig. Hier verträgt er sich zum Beispiel gut mit Grinch, wird beim Pöbeln anderen Hunden gegenüber aber manchmal etwas ungehalten Grinch gegenüber, wenn der im Weg ist.
Desweiteren zeigt Paco stark obsessives Verhalten mit Bällen, die er stundenlang ohne Unterbrechung jagt, bis er schon kaum noch aufrecht stehen kann. Es ist daher enorm wichtig, dass diese Neigung zu Suchtverhalten auf keinen Fall gefördert wird. Hat er es doch geschafft einen Ball zu finden und sich darauf zu fixieren, verteidigt er diesen vor dem Menschen.
Für Paco gestaltet sich die Suche nach einem neuen Zuhause deshalb momentan noch sehr schwierig. Vorerst wird vor Ort mit ihm gearbeitet und versucht mehr über sein Verhalten herauszufinden. Hoffentlich werden wir bald mehr Positives über Paco zu berichten haben, denn auch dieser nicht gut sozialisierte, verunsicherte Hund hat eine Chance verdient.